Notwendigkeit

 

Die Erweiterung des Zahnbogens kann nicht unbegrenzt vorgenommen werden. Sind die Zähne besonders groß oder die Kiefer besonders klein, sind Zähne extrem verlagert, die Achsen stark rotiert oder die Zähne nicht vollständig ausgebildet, verkümmert oder mit anderen Zähnen verwachsen, muss man auch heute noch Zähne ziehen. Bei unsymmetrischer Nichtanlage von Zahnkeimen kann es ebenfalls vorteilhafter für den ungestörten Zusammenbiss sein, wenn normale Zähne entfernt werden, um eine Symmetrie des Gebisses zu erreichen. Ganz wichtig ist hierbei ein möglichst früher Zeitpunkt der Entscheidung für oder gegen eine Extraktion. In jedem Fall ist dies eine genau abzuwägende Einzelentscheidung, die immer von anderen Menschen für den Patienten getroffen wird und deshalb sehr verantwortungsvoll geprüft und entschieden werden muss.
Ganz sicher werden heute sehr viel weniger Zähne aus kieferorthopädischen Gründen gezogen als früher. Dies gilt in besonderem Maße auch für unsere Praxis und ist bedingt durch die wesentlich weiterentwickelten biomechanischen Apparaturen, die enorm verbesserten Materialien und die optimierten Therapiepläne.

Übrigens: Weisheitszähne sind keine nutzlosen Zähne, die nicht gebraucht werden- sie sind in der Regel normal ausgebildete Zähne unseres aus der Steinzeit noch bestehenden Bauplans, bei dem durch moderne Lebensführung und Anpassung über die Jahre hinweg eine Dimensionsänderung der Kieferknochen eingetreten ist, die zu Diskrepanzen führen kann. Auch hier gilt immer eine gut zu überlegende Entscheidung, ob die Zähne unbedingt entfernt werden müssen oder ob andere Möglichkeiten bestehen.


Normale Einordnung gemäß «Bauplan» möglich Einordnung mit großer Wahrscheinlichkeit nicht möglich


Einordnung der Weisheitszähne muss abgewartet werden Einordnung im Oberkiefer möglich, im Unterkiefer nur noch bei starkem Wachstum