Festsitzende Apparaturen- Wirkungsprinzip
Die feste Spange ist die kieferorthopädische Apparatur, bei der gegenläufige Bewegungen in allen 3 Richtungen des Raumes unmittelbar nebeneinander und zum gleichen Zeitpunkt möglich sind. Dies ist bei herausnehmbaren Apparaturen und funktionellen Apparaturen nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Die direkt an dem einzelnen Zahn ansetzenden Kräfte werden durch Brackets (Halterungen) übertragen. Die Kräfte entstehen durch Auslenkung der Drähte (Ladung mit Kraft), die in der Ausgangslage ideal und harmonisch der Zahnbogenform nachgestaltet sind und in die Brackets eingelegt oder eingebunden werden. Die Größe der Auslenkung aus der Ruhelage durch die schief stehenden Zähne und die Materialeigenschaften des Drahtes können durch die Rückstellkraft körperliche, kippende und drehende Bewegungen horizontal und vertikal verursachen- die eigentliche Kraft zur Bewegung der Zähne. | |||
Die Auslenkungen am Draht, die notwendig sind, um einen harmonischen Zahnbogen zu erzeugen (Schemazeichnung nach Prof. Sergl, Mainz) |
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Dabei wirken immer Hebelarme und Kräfte auf den Zahn ein, der rundum mit seiner Wurzel in einem biologischen Gewebeverbund aus Fasern, Blutgefäßen, Zellen und Grundsubstanz (dem Periodontalligament, Periodontium) steckt. Dieses Periodont stellt eine Aufhängung des Zahnes an Fasern dar mit einem begrenzten Bewegungsspielraum, der durch die Befestigung am Zahn und auf der anderen Seite am Knochen (Alveole) begrenzt wird. Diese Fasern sind sehr leistungsfähig in der Druckaufnahme, verlängern sich bei der auftreffenden Kraft, während die Gegenseite komprimiert wird. Durch die im Gewebe und in den versorgenden Blutgefäßen enthaltene Flüssigkeit wird das Periodontium wie bei einer Hydraulik bei Druck ausgepresst und beim Nachlassen wieder ergänzt. |
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a: Röntgenbild (Flügelbissaufnahme), Molar mit Periodontalspalt und Alveolarknochen | b: Faseraufbau beim Durchbruch | c: Faserapparat zwischen Zement und Knochen | d: Magistralarterie und Vene im Periodontal |
(Schemazeichnungen nach Prof. Merte, Leipzig 1992) | |||
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