Behandlungsziele und –strategie bei Erwachsenen

 

Zahnfehlstellungen

Engstände, schiefe und gedrehte Zähne im sichtbaren Bereich sind für die meisten Erwachsenen der Grund sich für Kieferorthopädie-Maßnahmen zu entscheiden. Zunehmend werden Erwachsene auch durch ihre Beschwerden in der Wirbelsäule durch Orthopäden zum Kieferorthopäden geschickt oder die Mitarbeit bei parodontalen Problemen wird vom Allgemeinzahnärzten angefordert und sehr geschätzt.
Berufsbedingt fühlt der Erwachsene höhere Schwellen für eine Therapie, weil er nicht die Möglichkeiten der modernen Kieferorthopädie mit fast unsichtbaren Therapiemitteln kennt.
Zähne lassen sich bis ins hohe Alter hinein noch korrigieren, da das Knochengewebe seine Adaptationsfähigkeit nicht verliert, diese allerdings etwas langsamer als beim Jugendlichen in Gang kommt.


Kleine Korrekturen

Häufig sind große optische Veränderungen bereits durch kleine Einschleifmaßnahmen oder durch aufbauende Umformungen des Zahns mit Adhäsivtechniken zu erreichen, ohne eine umfangreiche Kieferorthopädie-Behandlung durchzuführen.


Grundlegende Therapien

Wurde in jungen Jahren die Korrektur von Fehlstellungen verpasst oder nicht konsequent abgeschlossen, so lassen sich im Erwachsenenalter noch erhebliche Verbesserungen oder korrekte Bissverhältnisse erreichen.



In der Jugendzeit wurden nur drei von vier notwendigen Zahnextraktionen durchgeführt, die in der Folge zu einer Verschiebung der Mittellinien und erheblichen Engständen und Bissverlagerungen führten. Die Entfernung von 14 ermöglichte nun die vollständige Einordnung in korrekter Verzahnung im Erwachsenenalter mit festsitzender Apparatur.

In vielen Fällen ist es sinnvoll, eine vollständige kieferorthopädische Therapie mit wesentlichen Verbesserungen für den weiteren Bestand der Zähne anzustreben. Dabei können gleichzeitig Lücken geschlossen werden, Engstände entspannt und schiefe Zähne aufgerichtet werden, was weiterführende prothetische Maßnahmen überhaupt erst ermöglichen kann. Diese Maßnahmen sind alle auf den zahntragenden Anteil des Kiefers beschränkt.
Umfangreiche Umstellungen der Bisslagen sind nur sehr selten mit rein kieferorthopädischen Maßnahmen lösbar, sondern müssen dann in Kombination mit chirurgischer Therapie behandelt werden.