Methoden und Möglichkeiten

 

Fissurenversiegelung, Frühversiegelung, Fissurensterilisation


Die beste Möglichkeit für den lebenslangen Erhalt der Zähne ist die konsequente Korrektur bereits kleinster Probleme, um den Zeitpunkt einer definitiven Füllung so lange wie möglich hinaus zu zögern. Die Fissuren der Molaren sollen durch frühzeitige Versiegelung unmittelbar nach dem Durchbruch der Zähne gesichert werden. Auch jeder kleine Verlust von Versiegelungsanteilen muss ergänzt werden. Wenn doch Teile der Fissuren frei lagen und sich mit Pigmenten, Belägen und Bakterien gefüllt haben, so sind diese Stellen gründlich zu reinigen, anschließend chemisch oder durch Laser zu sterilisieren und dann wieder exakt zu versiegeln. Das häufig praktizierte Erweitern der Fissuren ist bereits der erste Substanzverlust. Er kann durch Sterilisieren und versiegeln noch wesentlich länger hinausgezögert werden, da der Prozess mehrfach durchgeführt werden kann und so Jahre mit gesunden Zähnen gewonnen werden können.
Wie tief Fissuren sein können, zeigen die nachfolgenden Bilder.


 

 

Glattflächenversiegelung


Die größte Gefährdung bei der festsitzenden Apparatur besteht nicht unter den geklebten Brackets, da diese fest mit dem Untergrund auf dem Zahn verklebt sind und vollständig volumenfüllend angebracht sind. Die Gefährdung geht bei schlechter Zahnpflege von der Bracketumgebung aus, wenn über Tage hinweg die Bracketrandzone nicht sauber gereinigt wird, da sich dort Biofilme mit Bakterien bilden. Durch Glattflächenversiegelung wird die Zahnoberfläche mit einer dünnen Schicht überzogen, die mineralisch oder aus Kunststoff sein kann und vor der bakteriellen Säurebildung schützt. Nach ca. 3 bis 6 Monaten sollte die Glattflächenversiegelung wiederholt werden, um den Schutz zu erhalten. Fragen Sie gezielt in der Praxis nach dieser Vorsorgemöglichkeit, die nicht von den Krankenkassen übernommen wird!

 

Fluoridierung


Die Empfindlichkeitsschwelle des Zahnschmelzes gegenüber den Säuren der Bakterien kann durch Fluoridierung wesentlich erhöht werden. Das gesamte Zahnmineral kann nur während seiner Bildungsphase mit Fluor angereichert werden durch Einlagerung über den Stoffwechsel (endogen). Dies geschieht am besten durch Fluoridierungstabletten oder Salzfluoridierung und sollte nur bis zum 8.Lebensjahr durchgeführt werden, da dann die wesentlichen Kronenbildungen und Mineralisationen abgeschlossen sind.
Die Zahnoberfläche selbst kann aber beim durchgebrochenen Zahn von außen (exogen) das ganze Leben über mit Fluor gehärtet werden, dringt aber nur wenige Mikrometer in die Oberfläche ein und muss immer wieder erneuert werden. Diese Fluoridierung wird durch Zahnpasten, Fluortouchierung mit Lösungen, Gel oder Lack vorgenommen. Um einen intensiven Kontakt zwischen Zahn und Fluorid herzustellen, kann eine tiefgezogene Medikamententrägerschiene mit einem Fluorpräparat gefüllt und nachts über die Zähne gezogen werden zur Optimierung.
Eine besondere Anwendungsform ist die Tiefenfluoridierung, die in unserer Praxis vorgenommen wird



Tiefe Fluoridierung der Schmelzauflösungen an der Oberfläche durch Tiefenfluorid und mit üblichem Fluorid (Humanchemie nach Prof. Knappworst)

 

Remineralisierung


Die Zahnoberfläche steht in einem steten Austausch zwischen herauslösenden und einbauenden Mineralisationsprozessen. Durch Säurebildung in den Biofilmen werden Kalziumionen rausgelöst, durch kalziumreiche Nahrungsmittel und gezielt wirkende Präparate werden Kalziumionen in großer Konzentration von außen angeboten und können so wieder in das Mineral eindringen- dieser Prozess wird Remineralisierung genannt. Diese Substanzen können Kalziumionen leicht abgeben und in das Zahnmineral einbauen. Remineralisierungsprozesse kann man selbst aktiv und bewusst betreiben und so eine deutliche Unterstützung der biologischen Gesunderhaltung sichern. Medikamententrägerschienen gewährleisten einen engen Kontakt zum Zahn und erhalten die Konzentration des Wirkstoffs über längere Einwirkzeit, was einen wesentlich besseren Effekt bedingt. Remineralisierung und Fluoridierung sollen nicht gleichzeitig durchgeführt werden, das das Fluorid dann ausfallen und unlöslich werden kann.
Mit einfachen Kalziumkarbonat (CaCO3) – Kautabletten kann der Kalziumgehalt des Speichels enorm angereichert werden und die Remineralisierung unterstützen. Für die Remineralisierung stehen heute auch wertvolle industriell hergestellte Präparate zur Verfügung, wie zB. Toothmousse der Firma GC und Biorepairzahnpaste.

 

Desinfektion


Mit Chlorhexidin, dem antibakteriellen Desinfektionsmittel mit hoher Wirksamkeit, können durch Spülungen, Lacke und Touchierungen die anfälligen Stellen für Belagbildung, Biofilm und Plaque sehr effektiv behandelt und Entzündungen vermieden werden. Gut dosierte Anwendung ist wichtig und darf nicht übertrieben werden, da sonst eine Unempfindlichkeit der Bakterien gegen diese Substanzen entstehen kann und sie so wirkungslos werden. Die Anwendung kann gering dosiert (Spülungen, Sprays und Lösungen mit 0.1 bis 0,2%) in der eigenen Mundhygiene, konzentriert ( Chlorhexidin-Gelee) und hochkonzentriert (Corsodyl, Periochip, EC40-Lack) durch den Behandler vorgenommen werden. Auch hier wirken Medikamententrägerschienen sehr gut und bieten engen Kontakt und den Erhalt der Konzentration über längere Zeit.
Ein völlig neues Desinfektionsprinzip wird durch elektrochemisch aktiviertes Wasser unter der Bezeichnung Neutrosteralyth möglich, von dem wir uns sehr viel versprechen.

 

Ernährungslenkung


Die Zusammensetzung der Nahrung soll biologisch vollwertig und ausgeglichen sein. Deshalb sind intensive Kohlehydrat-Anteile (Zucker, Bonbons, Lollys, Schokoladen etc., aber auch Marmeladen, zuckerhaltige Getränke, gesüßte Speisen) so zu dosieren, dass nicht ständig neue Säure im Biofilm entsteht. Wenn eine Zufuhr von Kohlehydraten etwa aller zwanzig Minuten erfolgt, würde der Säuregehalt im Biofilm immer in einem schmelzlösenden Bereich unter einem pH-Wert von 5 liegen und der Speichel kann nicht mehr ausreichend diesen Säurespiegel abpuffern. In diesen Fällen ist es deshalb sehr viel sinnvoller, einmal oder zweimal am Tag nach den Mahlzeiten Süßigkeiten zu genießen und danach strikt keine süßen Sachen mehr zuzulassen. Dies gilt insbesondere bei einer erhöhten Gefährdung wie z.B. der festen Zahnspange, da die Reinigung aufwändig und zuverlässig erfolgen muss und häufig irgendwo im Gebiss doch Anteile ohne ausreichende Reinigung vorhanden sind. Nahrungsmittel mit hochwertigem Eiweißgehalt sind deutlich weniger gefährdend und sehr gesund.
Zucker setzen in Verbindung mit dem Insulinzyklus den Glucoseabbau in Gang und verlangen bei abgebautem Vorrat immer neue Glucose, die den «Zuckerhunger» begründet. Dies ist eine Spirale, der man durch Umstellung und konsequente Ernährung entgehen kann.

 

Zahnpflege


Zahnpflege ist das Bemühen, die Entwicklung von Biofilmen zu verhindern, zu stören und zu entfernen! Biofilm ist perfekt aufeinander abgestimmt, haftet sehr gut und ist deshalb an vielen Stellen nur sehr schwer zu entfernen. Genauigkeit, Kontinuität und Aufmerksamkeit ist wichtig. Besonders bei kieferorthopädischen Spangen ist die Entwicklung von Biofilmen durch die schwierige Zugänglichkeit aller Nischen und Zwischenräume sehr begünstigt. Die Pflege ist mit elektrischer Zahnbürste (Rundkopf, spezieller Ansatz für festsitzende Spange) und mit Ultraschall-Zahnbürsten deutlich einfacher, aber auch die Handzahnbürste (spezieller Bürstenkopf mit zwei erhöhten äußeren Bürstenreihen) ist geeignet, wenn man die Feinheiten der Bewegung gut ausführen kann.

 

Zahnpflege


Zahnpflege ist das Bemühen, die Entwicklung von Biofilmen zu verhindern, zu stören und zu entfernen! Biofilm ist perfekt aufeinander abgestimmt, haftet sehr gut und ist deshalb an vielen Stellen nur sehr schwer zu entfernen. Genauigkeit, Kontinuität und Aufmerksamkeit ist wichtig. Besonders bei kieferorthopädischen Spangen ist die Entwicklung von Biofilmen durch die schwierige Zugänglichkeit aller Nischen und Zwischenräume sehr begünstigt. Die Pflege ist mit elektrischer Zahnbürste (Rundkopf, spezieller Ansatz für festsitzende Spange) und mit Ultraschall-Zahnbürsten deutlich einfacher, aber auch die Handzahnbürste (spezieller Bürstenkopf mit zwei erhöhten äußeren Bürstenreihen) ist geeignet, wenn man die Feinheiten der Bewegung gut ausführen kann.
Besonders Zwischenraumzahnbürsten (Interdentalbürsten) sind sehr gut bei festen Spangen geeignet, die schwer zugänglichen Stellen zwischen Bracket, Draht und Zahn zu reinigen. Dabei sind unterschiedliche Größen für die Pflegeeinsätze möglich um sorgfältig zu reinigen. Zahnpflege ist am besten nach den Mahlzeiten durchzuführen und sollte mit Mundspülungen zwischendurch noch verbessert werden. Dabei eignet sich auch schon Wasser, wenn man unterwegs ist, um die Nahrungsteile wieder herauszuspülen. Zu Hause sind Spüllösungen von Meridol, Elmex, Listerine u.a. geeignet, um die schnell wieder entstehenden Biofilme zu reduzieren.

 

Aktiv-Wasser-Spülungen


Die am besten geeignete Desinfektion ist eine, die nicht mit chemisch belastenden Substanzen arbeitet, sondern mit aktivem Wasser. Wird Wasser in einem speziellen Verfahren elektrochemisch mittels Diaphragmaverfahren aktiviert, so entstehen hochaktive Wasserbestandteile, die sehr gut desinfizierend wirken und zu den besten Desinfektionsmitteln werden. Dieses aktivierte Wasser ist nicht konzentriert, sondern klingt auf natürlichem Wege wieder über die Zeit hinweg ab. Diese Substanzen können als Gel, als Spülung und als Zusatz verwendet werden und sind in der Lage, unsere gesamte Desinfektionsstrategie vollständig zu revolutionieren. Wir setzen dieses aktivierte Wasser konsequent für die Patienten mit Putzproblemen in unserer Praxis ein.

 

Zahnpflegemittel


Zahnpflegemittel sollten immer wieder gewechselt werden, damit nicht immer die gleichen Wirkstoffe zu zunehmenden Belastungen führen. Es schadet nicht, mehrere Zahnpasten nebeneinander in Benutzung zu haben. Dabei sollte eine Zahnpaste mit stärkerem Abrieb für die Grundreinigungen, fluoridhaltige Zahnpasta und milde Zahnpflegemittel im Wechsel benutzt werden. Ganz besonders geeignet für feste Zahnspangen sind «Perls & Dents».
Vor dem Einsetzen von festen Apparaturen darf der Patient für eine Woche keine Zahnpasta mit einem Fluoridanteil in Anwendung bringen, da dadurch die Mikrorauigkeit auf dem Zahn nicht optimal gewährleistet ist. Für diesen Zeitraum empfehlen wir eine Zahnpasta ohne Fluorid, die meist in den Märkten nicht zu finden ist. Sie können alle wichtigen Zahnpflegemittel, elektrische Zahnbürsten und die Aufsätze für elektrischen Zahnbürsten zur günstigen Preisen in unserem Prophylaxeshop regelmäßig beziehen. Ganz besonders stolz sind wir auf die Erweiterung des Sortiments um «Aktives Wasser»- dem wirksamen Desinfektionsmittel für Spülungen, Gele und Zusätze.

 

Konsequente Zahnarztkontrollen


Die Kontrolle des Gebisszustandes und der einzelnen Zähne lässt sich in den halbjährlichen Kontrollen beim Zahnarzt durchführen und ist enorm wichtig, da Sie als Patient viele Details nicht erfassen können bei der täglichen Zahnpflege. Wer eine hohe Parodontitis- und Kariesanfälligkeit hat, sollte lieber vierteljährlich zur Zahnarztkontrolle gehen und die oben beschriebenen Maßnahmen konsequent durchführen. Ihr Zahnarzt kann die Perfektion Ihres Gebisses nicht nur kontrollieren, sondern auch wesentlich erhalten.
Sie sehen- das Spektrum der Möglichkeiten ist sehr umfangreich und im Detail nicht aufwändig, wenn man es zu einem bewusst angewendeten Bestandteil seines täglichen Ablaufs macht. Ihre Belohnung dafür sind dauerhaft schöne und gesunde Zähne bis ins hohe Alter- dies aber nur bei täglicher Zuwendung in unterschiedlicher Kombination!