Behandlungsziele und –strategie bei Kindern und Jugendlichen

 

Für die Behandlung von Fehlstellungen der Zähne und Bissanomalien ist der Zeitraum des Wechselgebisses der ideale Zeitpunkt. Die erste Phase des Zahnwechsels, der Durchbruch der Frontzähne, sollte bereits abgeschlossen sein. Der sehr individuell verlaufende Zahnwechsel kann deshalb im Zeitraum vom 8.-10. Lebensjahr für jedes Kind einen anderen idealen Beginn der Therapie ergeben.

Es gibt es in der Kieferorthopädie zwei verschiedenen Strategien der Behandlung:

  1. Der früher beginnende und länger dauernde Weg ist auf eine vollständige Entwicklung des Zahn-Kiefer-Systems bei Erhalt aller Zähne orientiert und muss während des Zahnwechsels erfolgen. Die Knochenstrukturen, die die sich ausbildenden Zähne umgeben, sind noch sehr schmal und anpassungsfähig und können durch leichte Druckreize und Muskelreize zur Weiterentwicklung angeregt werden. Dies ist der vorwiegend in meiner Praxis angewandte Weg.
  2. Der zeitlich sehr effektive zweite Weg ist an festsitzende Apparaturen gebunden, ist deutlich kürzer und erfordert das möglichst vollständig ausgebildete bleibende Gebiss (ab 12.Lebensjahr). Die bis zu diesem Zeitpunkt nicht immer optimal ablaufenden Entwicklungsprozesse führen häufig zu Engständen, die meist mit einer Verringerung der Zahnzahl behandelt werden müssen. Die Knochenstrukturen sind zu diesem Zeitpunkt schon weitestgehend ausgebildet. Durch wesentlich verbesserte festsitzende Apparaturen der neuesten Generation werden heute schon weniger Zähne gezogen.